Montag, 18. Februar 2013

Lübecker Grüne wollen Veränderung der Verkehrs- und Umweltpolitik

Lübecker Grüne wollen Veränderung der Verkehrs- und Umweltpolitik



Die Lübecker Grünen haben über ihre Spitzenkandidatin Silke Mählenhoff und
ihren Spitzenkandidaten Thorsten Fürter heute ihre Programmschwerpunkte
aus den Bereichen Verkehr, Umwelt, Energie und Stadtgestaltung vorgestellt.

Hierzu erklärt Silke Mählenhoff:

“Wir stehen dafür, die Stadt weiter umzubauen in Richtung ökologischer Nachhaltigkeit. Lübeck kann sein grünes Potential viel stärker nutzen als
bisher: Für die Menschen, die hier leben. Damit sich Tiere und Pflanzen
entfalten können. Damit auch der Tourismus profitiert. Wir sollten zum
Beispiel den Grünstrand und auch die historischen Kaischuppen auf der
nördlichen Wallhalbinsel als Stärken einer lebenswerten Stadt begreifen
und nicht als Orte, auf denen Planierraupen alles Bestehende dem Erdboden
gleich machen sollen.”

Thorsten Fürter ergänzt:

“Wir wollen in Lübeck besseren Verkehr. Dazu gehört, dass wir den Verkehr
beruhigen, wo es nötig ist. Außerhalb der Hauptstraßen soll Tempo 30 die
Regelgeschwindigkeit werden. Auch in der Nacht wollen wir zum Lärmschutz
das Tempo drosseln. Da soll das Ruhebedürfnis der Menschen in der Stadt
Vorrang bekommen. Ich bin überzeugt, dass das auch die meisten Autofahrer
so sehen. Dazu gehört natürlich auch, dass wir mit einem attraktiven
öffentlichen Nahverkehr gute Alternativen zum Auto schaffen. Deshalb
wollen wir den Einstieg für die Planungen für eine S-Bahn in Lübeck.”

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Grüne Programmhighlights aus den Bereichen Verkehr, Umwelt, Energie und
Stadtgestaltung


Besserer Verkehr für Lübeck

Wir wollen, dass der Verkehr in Lübeck umweltfreundlicher, gesünder und
bezahlbarer wird. Mit folgenden Maßnahmen werden wir die Alternativen zum
Autoverkehr stärken, den Verkehr in der Stadt beruhigen und vor Lärm
schützen:

  • Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit mit Ausnahme der Hauptausfallstraßen.
  • Ab 22:30 Uhr generelles Tempolimit von 30 km/h als Lärmschutzmaßnahme auf allen Straßen.
  • An den Schnittstellen zu Bahn und Bus Fahrradverleihstationen und Car-Sharing-Einrichtungen ermöglichen.
  • Einstieg in die Planung für einen S-Bahnbetrieb ab 2019 mit getakteten Verbindungen, der auf vorhandenen Gleisen u. a. folgende Haltestellen bedient: Hochschulstadtteil, Hauptbahnhof, Travemünde, Ikea Dänischburg, Moisling, St.-Jürgen, Bad Schwartau.
  • "Rundumgrün" für Fußgänger an Kreuzungen.
  • Kommunale autofreie Tage mit Großveranstaltungen kombinieren (z. B. den Lübeck-Marathon).
  • Weitere Verkehrsberuhigung in der Altstadt,  z. B. mit Shared-Space, der Unterbindung von Durchgangsverkehren und zusätzlicher Spielstraßen.
  • Wenn vierspurige Straßen zur Sanierung anstehen, bekommen sie eine Umweltspur, mit grüner Welle für Fahrradfahrer.
  • Bau der Stadtgrabenbrücke zur Vermeidung des Unfallschwerpunkts Lindenplatz für den Fahrrad- und Fußgängerweg zwischen Altstadt und Hauptbahnhof.
  • Die Busreform gehört auf den Prüfstand. Wir wollen die Negativspirale von Ausdünnung des Angebots, höheren Preise und dadurch leidender Nachfragen durchbrechen. Der Busverkehr muss viel stärker mit dem Bahnverkehr an allen Lübecker Bahnhaltestellen harmonisiert werden.


Die Energiewende nach Lübeck bringen

Die Energiewende mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien und dem Ausstieg aus der Atomenergie findet auch in Lübeck statt. Wir wollen, dass die Stadt ihre Anstrengungen bei der lokalen Energiewende erheblich verstärkt und fordern daher:

  • Energetische Sanierung der Bausubstanz fördern, indem auf Kredite, Fördermöglichkeiten und Ansprechpartner aus einer Hand hingewiesen wird (inklusive der Vermittlung günstiger Kredite, die durch eingesparte  Kosten abbezahlt werden).
  • Ausbau der Fernwärme durch die Stadtwerke und ein schnellstmöglicher Verzicht zunächst auf Atomstrom und dann auf Strom aus fossilen Brennstoffen.
  • Passivhausstandard statt Niedrigenergiehausstandard schrittweise zur Regel in Bebauungsplänen machen.
  • 50% Energieeinsparung in städtischen Gebäuden bis 2023 anstreben (mit den E3 Einsparen, Erneuerbare Energien, Effizienzsteigerungen).
  • Städtische Dächer (z. B. von Schulen) werden für BürgerInnensolaranlagen zur Verfügung gestellt, soweit denkmalschutzrechtlich zulässig.
  • Wir streben die Rekommunalisierung der Stadtwerke an und werden uns für die Möglichkeit der Beteiligung der Bürger-Energie-Genossenschaft an den Stadtwerken einsetzen.


Unsere Umwelt und Natur schützen

Lübeck ist eine grüne Stadt. Wir wollen die Natur erhalten und die biologische Vielfalt in der Stadt weiterentwickeln, für Menschen, Tiere und Pflanzen. Wir stehen für:

  • Freihaltung von Biotopverbundsystemen von Bebauung, Verbindungen ins Umland (Grünes Band, Traveförde) erhalten, ausbauen und schützen.
  • Herstellung von “Wildnis” auf 5% der Fläche der Stadt.
  • Selbstverpflichtungen in Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie und Gastronomie, um die “Agro-Gentechnikfreie Region” auszubauen.
  • Mehr “Natur in der Stadt” mit Fassadenbegrünungen, Baumpflanzungen, Gründächern, Entsiegelung und besserem Schutz durch die Baumschutzsatzung.
  • Renaturierung der Uferzone der Trave.
  • Erhaltung der Wakenitz als Trinkwasser-Reservegebiet.
  • Ökologisch gestaffelte Entgelte für die Hafennutzung.
  • Lübecker Mitspracherecht bei der Deponie Schönberg.


Die Stadt nachhaltig gestalten

Wir stehen für eine transparente Stadtplanung, die aktive Mitwirkung der BürgerInnen und die stärkere Berücksichtigung des Natur- und Klimaschutzes bei allen baupolitischen Entscheidungen. Deshalb wollen wir:

  • Verdichtung und Entwicklung bereits bebauter Gebiete statt der weiteren Zersiedelung von Natur- und Landschaftsschutzgebieten.
  • Durchgehende Wanderwege an Wakenitz, Trave und Stadtgraben.
  • Schutz der bestehenden Freiflächen in Travemünde vor weiterer Bebauung.
  • Beibehaltung der Parzellenstruktur im Gründungsviertel mit der Integration der vorhandenen Kellermauerreste in die neue Bausubstanz.
  • Mehr Passivhausbau durch die städtische Grundstücksgesellschaft Trave.
  • Erhalt der historischen Kaischuppen durch Entwicklung und Belebung der bestehenden Gebäude auf der nördlichen Wallhalbinsel.

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